Konkupiszenz

Konkupiszenz (von lateinisch concupiscentia, „heftiges Verlangen, Begierde“) ist ein theologischer Fachbegriff und bezeichnet die Neigung oder innere Tendenz des Menschen zum Bösen oder zur Sünde. Eng verbunden mit der Frage der Rechtfertigung wurde die Deutung der Konkupiszenz schon von den Kirchenvätern und in der Scholastik, seit Beginn der Reformation dann zwischen römisch-katholischen und protestantischen Theologen, aber auch zwischen den innerkonfessionellen Schulen kontrovers diskutiert.

Zu den konkupisziblen Leidenschaften wurden Begierde (Verlangen, welches das abwesende Gut erstrebt; lateinisch concupiscentia), Liebe und Lust (z. B. Freude) sowie Hass, Abscheu (als der Begierde entgegengesetzte Scheu, die das abwesende Übel flieht – lat. fuga bzw. horror) und Schmerz gerechnet.[1]

  1. Viktor Cathrein SJ: Moralphilosophie. Eine wissenschaftliche Darlegung der sittlichen, einschließlich der rechtlichen Ordnung. 2 Bände, 5., neu durchgearbeitete Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau 1911, S. 75–77 (Einteilung der Leidenschaften) und 79–83 (Von den konkupisziblen Leidenschaften im besondern).

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